Jedes Jahr schau ich mir den Life Ball an. Nicht für den Einlauf, nicht für die Carpet-Interviews, nicht für die Reden – jedes Jahr der gleiche Clinton! – und schon gar nicht für die immer wieder überraschend fade Kunst-Ouvertüre, sondern für die Modenschau, und hier im Speziellen für die Musik. Das ist natürlich auch immer wieder eine Hit-and-Miss-Angelegenheit, kommt immer auf die Designer an. Im besten Fall aber spiegelt der Soundtrack den Avantgarde-Charakter, den neue Mode doch irgendwie haben sollte (aber was weiß ich schon …), wider. Dieses Jahr war’s überwiegend durchaus mein Geschmack, einige Auszüge:
Ok, Daft Punk, immer fein. Aber irgendwie gruselt’s mich auch, wenn so eine acappella-Truppe eine meiner Lieblingsbands medleyt und dafür 75 Millionen YouTube-Views bekommt. Aber „Digital Love“ ist schon auch in dieser Form schön 🙂
Joa, das kommt schon eher hin. Ziemlich brandneue Hälfte von Jamie XXs Doppel-A-Seite (mit „Girl“). Und der produziert nun wirklich Beats am Puls der Zeit. So stell ich mir Modenschau-Musik vor. Sowas schauen/hören dann ja auch Hunderttausende im Fernsehen. Kann nicht schaden.
Und genau DAFÜR schau ich mir das Zeugs an. Die Entdeckung des Abends. Habe zwar mal in das 2013er Blood Orange-Album reingehört, gefiel mir nicht, hab ich wieder weggelegt. Aber fünf Minuten „Champagne Coast“ vom 2011er-Album ließen meine Meinung um 180 Grad drehen. Und das mehr oder weniger nur wegen diesem Teil von 1:56 bis 2:28. Magisch. Hat sich schon wieder ausgezahlt. Gute Sache. Nächstes Jahr wieder.