HIT THE BASSLINE PRÄSENTIERT: TRACK DER WOCHE, # 23:
NICK LOWE – TOKYO BAY (2018)
Der Jesus of Cool tut sich mit einer Lucha-Libre-maskierten Backing-Band zusammen? Was ist denn jetzt los?
Nick Lowe produzierte die ersten paar Elvis-Costello-Alben und ist selbst seit einer halben Ewigkeit als Pub-Rock- und Power-Pop-Künstler unterwegs. Den Titel Jesus of Cool verlieh er sich selbst gleich mit seinem ersten Album (1978). Mein erster Kontakt war der Song „So It Goes“, später habe ich aber „Heart of the City“ als meinen Favoriten entdeckt. Sein bekanntester Hit dürfte aber wohl doch „Cruel to be Kind“ sein, die Nähe zum wunderbaren Elvis Costello ist hier besonders gut hörbar.
Und jetzt zur zweiten Komponente.
Die Instrumental-Band Los Straitjackets ist hauptsächlich in einschlägigen Surf-Rock-Kreisen bekannt. Sie wurde bereits vor der Post-Pulp-Fiction-Surf-Musik-Welle gegründet (puh, das war jetzt aber nicht schlecht), hat sich gleich wieder getrennt und dann in der Post-Pulp-Fiction-Ära „reunited“ – und übt ihr Handwerk am liebsten in Anzügen und Lucha Libre-Masken aus. Ab und zu ist Band um Frontmann Daddy-O Grande auch mit anderen Künstlern unterwegs, eine für mich bis jetzt leider noch nicht ganz so prickelnde Erfahrung, vielleicht mit der Ausnahme einer Aerobic-DVD (!) mit den World Famous Pontani Sisters, einer Burlesque-Tanz-Gruppe.
Das ändert sich aber mit diesem Jahr: Los Straitjackets sind jetzt nämlich die Backing-Band von Nick Lowe – und zusammen spielen sie Skiffle …
Das wird kurios, aber über Lonnie Donegan, den King of Skiffle, gibt es mal gesondert eine Abhandlung. Ich find’s jedenfalls stark. Der Text zum offiziellen YouTube-Video meint: „Nick shows that he’s still the Jesus of Cool and isn’t afraid to rock the boat“ – und das finde ich recht passend.