Jahrescharts 2013

Da war doch noch was. Okok, schließen wir das ab. Meine Lieblingslieder von 2013 in Text-, Video- und Linkform.

1 Arcade Fire „Porno“

Eine echte Liesbesheirat, jene von Arcade Fire und (Produzenten-)Genie James Murphy auf dem Album „Reflektor“. Die Songs von Arcade Fire waren schon immer ein Genuss, mit Murphys Einfluss kam noch eine Komponente hinzu, von der ich bisher gar nicht wusste, dass ich sie vermisse. Zwar sagte Murphy, er hätte eher an jenen Songs mitgarbeitet, denen man das gar nicht so anhört, was heißen würde: an „Porno“ eben nicht. Aber: Nein, die Handschrift ist unverkennbar. Interessant, dass Reviews den Song vereinzelt als „weakest link“ auf dem Album ausmachen. Ich werde wohl schon auch was am Text finden.

2 Daughter „Youth“

The xx haben vor ein paar Jahren mit ihrem sphärischen, angenehm zurückhaltend instrumentierten Sound den Weg geebnet für Bands wie Daughter, die mir zum ersten Mal begegneten, als sie Daft Punks „Get lucky“ völlig für sich vereinnahmten. Eine Offenbarung! Das Album insgesamt find ich jetzt nicht so toll, aber „Youth“ schlägt mit seinem „And if you’re still breathing, you’re the lucky ones“ Gänsehaut-Alarm.

3 The Knife „Full of Fire“

Das ist mit Abstand der beste Song des Jahres, nur dauert er halt ungefähr sechs Minuten zu lang, sodass man ihm völlig überdrüssig wird. Irgendwann ist genug, so viel Politik in die Goschn ist echt „hard to solve“. Gut, ok, The Knife sind gscheider als ich, ihre Live-Shows zu clever, die Texte zu tiefsinnig, die Message zu vieldimensional, die Beats zu vertrackt, find ich ja alles soweit extrem bewundernswert, bis dahin folge ich ihnen halbblind. Aber spätestens zum Salt’n’Pepa-Verweis am Ende („Let’s talk about gender baby, let’s talk about you and me“) befinden wir uns dann doch recht nahe an der Irrenhaus-Einweisung. All das ist natürlich völlig so gewollt, deshalb: Spitze.

4 Fuck Buttons „Stalker“

Eigentlich hätte ich die Fuck Buttons am Rande ihres Auftritts in der Innsbrucker pmk gerne interviewt. Am Ende reichte es nur für die Frage, ob sie wirklich schon mal beim Fuck-Festival in Fucking auftraten, wie auf Wikipedia behauptet wird. In einer Zeit, in der Leute behaupten, es war alles schon mal da und kommt nur in zitierter Form wieder, stehen die Fuck Buttons für echte Avantgarde.

5 Austra „Sleep“

Der melancholische Zauberwald-Elektro-Goth von heute hört Austra. Und ich halt auch. Als Mann möchte man Katie Stelmanis bekehren, als Frau möchte man… was weiß ich. Als ihre Eltern die „Olympia“-Single „Home“ hörten, haben sie Stelmanis‘ Freundin mal so richtig zur Rede gestellt: „Why aren’t you coming home at night?“. Aber „Sleep“ gefällt mir noch besser.


6 Tunng „Once“

„Sing before the lifetime’s over“ war zu Beginn des Jahres 2013 mein bittersüßestes Credo, nachdem ich wegen einer Stimmband-Operation eben das nicht konnte. Lebensbedrohlich war das glücklicherweise nicht, sodass ich dieses wunderschöne Lied jetzt hoffentlich noch sehr lang mitsingen kann. Wenn ich einer Band weltumspannenden Erfolg wünsche und Hochzeiten mit Gwyneth Paltrow oder whatever, dann Tunng. Nur um sicherzugehen, dass sie nicht irgendwann frustriert aufhören. Ich mein, 8.624 Aufrufe auf YouTube? Hallo!?

7 Daft Punk feat. Panda Bear „Doin‘ it right“

Daft Punk und Animal Collectives Panda Bear auf einem Song? Oft ergeben die vielversprechendsten Kollaborationen die größten Enttäuschungen. Fast schon überraschend, dass dieses Werk absolut überzeugt.

8 Pulp „After you (Soulwax Remix)“

Electrohouse scheint ja irgendwie tot zu sein. Justice machen lieber 80er-Schmuse-Rock, Daft Punk Funk, SebastiAn, ja, was macht der eigentlich?, und dem Rest fällt einfach nichts mehr ein. Dabei war das für mich in den Jahren 2006 bis 2008 der heißeste Scheiss, den ich je hörte. Glücklicherweise halten Soulwax die „Bang!“-Fahne noch hoch und kamen hier in den seltenen Genuss, eine neue Pulp-Nummer bearbeiten zu dürfen. Super!

9 Woodkid „Run Boy run“

Wirklich kein Wunder, dass mir Woodkid gefällt, nachdem hinter Yoann Lemoine das Produzenten-Duo The Shoes steht, das doch schon im Vorjahr für meine Fast-Nummer-1 „Time to dance“ verantwortlich zeichnete. Ich gehe mal davon aus, dass denen dieses charakteristische, unwiderstehliche Beats-Gewitter eingefallen ist. Woodkid hat dann wahrscheinlich das Drama beigetragen und zusammen ergibt das eine völlig zurecht weltweit beliebte Symbiose, nicht nur als Werbeclip-Untermalung.

10 Daughter „Get lucky“

Man täte Daft Punk Unrecht, wenn man sagt, das sei besser als das Original. Immerhin haben die sich alles ausgedacht und Daughter mussten „nur“ ihren Stil darüberlegen. Aber WIE sie das machen … wow.

11 James Blake „To the Last“

12 M.I.A. „aTENTion“

13 Fuck Buttons „The Red Wing“

14 Arcade Fire „Reflektor“

15 Autre ne veut „Counting“

16 The Killers „Shot at the Night“

17 Arcade Fire „Here comes the Night Time“

18 Foals „Inhaler“

19 Grizzly Bear „Will Calls“

20 Classixx „Hanging Gardens“

Zu diesem Zeitpunkt kannte ich den Song noch gar nicht, aber das ist DER Barcelona-Soundtrack schlechthin.

21 Daft Punk „Contact“

22 Jim James „State of the Art (A.E.I.O.U.)“

23 Janelle Monae „What an Experience“

24 Foals „My Number“

25 Junip „Line of Fire“

26 Daft Punk feat. Pharrell Williams „Get lucky“

27 !!! „One Girl – One Boy“

28 David Bowie „Where are we now?“

29 Classixx feat. Active Child „Long Lost“

30 James Blake „Voyeur“

31 Arcade Fire „Normal Person“
32 Flume „Sintra“
33 The Naked and Famous „Hearts like Ours“
34 Jagwar Ma „Uncertainty“
35 Fuck Buttons „Hidden Xs“
36 James Blake „Retrograde“
37 Phosphorescent „The Quotidian Beast“
38 Austra „What we done“
39 MS MR „Bones“
40 Jagwar Ma „What Love“
41 Tunng „By this“
42 Factory Floor „Fall back“
43 RAC feat. Kele & MNDR „Let go“
44 Paul McCartney „New“
45 Nils Frahm „Says“
46 The Knife „Raging Lung“
47 Boards of Canada „New Seeds“
48 Sigur Ros „Stormur“
49 Austra „Reconcile“
50 Arcade Fire „Supersymmetry“
51 Vampire Weekend „Obvious Bicycle“
52 Nick Cave & the bad Seeds „We no who u r“
53 James Blake „Overgrown“
54 Will.i.am feat. Britney Spears „Scream & shout“
55 Thee Oh Sees „I come from the Mountain“
56 Arcade Fire „Afterlife“
57 HAIM „Days are gone“
58 Lady Gaga „Applause“
59 Bonobo „Cirrus“
60 Factory Floor „Work out“
61 Polica „Chain my Name“
62 Four Tet „Kool FM“
63 Darkside „Heart“
64 How to destroy Angels „How long“
65 The Dodos „Transformer“
66 RJD2 „Her Majesty’s socialist Request“
67 The Knife „Without you my Life would be boring“
68 Broken Bells „Holding on for Life“
69 Franz Ferdinand „Stand on the Horizon“
70 Flume „More than you thought“
71 Classixx feat. Sarah Chernoff „A stranger Love“
72 I am Kloot „These Days are mine“
73 C2C „Down the Road“
74 Tricky „Hey Love“
75 The Naked and Famous „To move with Purpose“
76 Franz Ferdinand „Evil Eye“
77 Foxygen „No Destruction“
78 Primal Scream „It’s alright, it’s ok“
79 Queens of the Stone Age „If I had a Tail“
80 !!! „Even when the Water’s cold“
81 Darkside „Paper Trails“
82 Autre ne Veut „Play by Play“
83 Vampire Weekend „Step“
84 Phosphorescent „Ride on / Right on“
85 Polica „Torre“
86 MS MR „Hurricane“
87 David Bowie „Love is lost“
88 The National „Fireproof“
89 Disclosure „F for you“
90 Phosphorescent „Song for Zula“
91 Tricky „Does it“
92 Boards of Canada „White Cyclosa“
93 MGMT „Introspection“
94 Arctic Monkeys „Fireside“
95 Primal Scream „Tenement Kid“
96 The National „Humiliation“
97 Deap Vally „End of the World“
98 Julia Holter „Maxim’s I“
99 Janelle Monae „Dance apocalyptic“
100 Foals „Providence“

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